STUTTGART. Einstige Schüler des unvergessenen Hardbop-Drummers Art Blakey wurden in der 7. Ausgabe der bundesdeutschen Tournee-Reihe „Jazznights“ im Doppelpack präsentiert: Zunächst der Pianist Benny Green in klassischer Trio-Besetzung, dann das gleichfalls rein akustische Quintett des Trompeters Roy Hargrove. Welche der beiden Gruppierungen eher innovative Momente in das jeweils der modernen Jazztradition verhaftete Spiel einbrachte – darüber mögen Fans und Experten trefflich streiten.
Benny Green – an diesem Konzertabend übrigens auf der Bühne der einzige Künstler weißer Hautfarbe – bediente sich jetzt erneut alten Themenmaterials: als Standard-Lieferanten fungierten so George Gershwin und Charlie Parker. Trotz alledem: die vertrauten Kompositionen wandelten sich bei diesem Trio zu komplexen Stücken mit neuen Reizen. Für Benny Green gab einen interessanten Partner der Schlagzeuger Rodney Green ab, und dies nicht nur in speziellen Dialog-Sequenzen, während der Kontrabassist Brandon Owens bei seiner schnörkellosen Linienführung mitunter nicht so genau die Intonation traf.
War bei dieser Variante der „Jazznights“ der Hegelsaal im Kultur- und Kongresszentrum die Liederhalle nur etwa zur Hälfte gefüllt, so dürfte das Zuhörerinteresse am 12. Mai enorm steigen, wenn der Tenor-Gigant Sonny Rollins im gewohnten Beethovensaal auftritt. Schließlich wird der sich bei Festivals inzwischen sehr rar machende Saxofonist Rollins außer in Stuttgart nur in Köln (8.5.) gastieren.