Januar 2026 in Münster: „Shortcut“-Ausgabe rückt kontrastreiche Jazzkultur in den Fokus

Thomas Borgmann - Photo: Schindelbeck

In Münster wird Anfang des kommenden Jahres erneut eine verkürzte Ausgabe des Internationalen Jazzfestivals präsentiert. Die sogenannte „Shortcut“-Variante findet am Samstag, 3. Januar 2026, im Großen Haus des Theater Münster statt und umfasst vier Konzerte ab 17.30 Uhr. Das Festival steht unter dem Motto „Ästhetik der Kontraste“ und widmet sich verschiedenen Strömungen der internationalen Jazzkultur. Der Vorverkauf beginnt am Montag, 17. November, ausschließlich online über das Theater Münster.

Eröffnet wird der Abend mit der Deutschlandpremiere des französischen Trios Quatuor Demi-Lune, dem aktuellen Projekt des Posaunisten Robinson Khoury. Khoury, in der jüngeren Jazzszene in Frankreich vielbeachtet, verbindet in Münster unterschiedliche musikalische Einflüsse, darunter klassisch-arabische Musik sowie Werke von Bach, Arvo Pärt und Steve Reich. Gemeinsam mit Lina Belaïd am Cello, Simon Drappier am Kontrabass und Eve Risser am Klavier entwirft er eine kammermusikalisch orientierte Ensemblearbeit, die sich als Begegnung zwischen musikalischen Traditionen versteht.

Im Anschluss steht das Quartett Ruf der Heimat auf der Bühne. Die Gruppe mit den Musikern Willi Kellers und Thomas Borgmann, beide ursprünglich aus Münster, ist seit mehreren Jahrzehnten im Bereich improvisierter Musik aktiv. Zusammen mit Christoph Thewes an der Posaune und Jan Roder am Bass stellen sie ein Programm vor, das für energiebetonte Improvisationen und freien Austausch innerhalb des Ensembles steht.

Darauf folgt eine Zusammenarbeit zwischen der französischen Pianistin Eve Risser und der aus Mali stammenden Sängerin Naïny Diabaté. Ihr Programm „Anw Be Yonbolo“ – auf Bambara mit „Wir sind zusammen“ übersetzt – setzt sich mit der Verbindung westafrikanischer Griot-Tradition und europäischer Improvisationsmusik auseinander. Das Duo ist erst selten in Deutschland zu erleben.

Den Abschluss des Konzertabends übernimmt das Quintett Rays of Light des Trompeters Richard Koch. Der in Berlin lebende Musiker greift in seinen Kompositionen unter anderem auf Elemente aus Jazz, Balkanmusik, Klezmer und mediterraner Folklore zurück. Mit Fabiana Striffler (Violine), Valentin Butt (Akkordeon), Andreas Lang (Kontrabass) und Nora Thiele (Rahmentrommeln) entsteht eine klanglich vielseitige Formation.

Neben den Konzerten im Theater Münster finden zwei kostenfreie Veranstaltungen statt: Eine nächtliche Jam-Session in der Atelier Bar am Samstag sowie improvisierte Musik in der Dominikanerkirche am Sonntag, 4. Januar, um 12 Uhr.

Das Festival wird vom Kulturamt der Stadt Münster organisiert. Kooperationspartner sind das Theater Münster und der WDR, der die Konzerte mitschneidet und auf WDR 3 sendet. „Shortcut“ findet jeweils in geraden Jahren als kompakte Ausgabe des Internationalen Jazzfestivals Münster statt.

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