FreeJazzFestival Saarbrücken 2026: Fünf Tage improvisierte Musik

Vom 25. bis 29. März 2026 findet in Saarbrücken das 11. FreeJazzFestival statt. Das Festival folgt konsequent einer erweiterten Vorstellung improvisierter Musik und verbindet Konzerte, Filme, Gespräche und performative Formate zu einem inhaltlich eng verzahnten Programm. Musikalische, visuelle und diskursive Ebenen werden kreativ miteinander verknüpft.

Der Prolog am Mittwoch im Kino 8 ½ setzt den programmatischen Rahmen. Mit der WDR-Produktion „Free Jazz vs. Pop Jazz / Brötzmann vs. Doldinger“ wird ein historischer Blick auf Konfliktlinien und Selbstverständnisse des Jazz der 1960er-Jahre eröffnet.


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Free Jazz vs. Pop Jazz // WDR 1967 – Brötzmann vs. Doldinger / YouTube-Clip – bitte beachten Sie, dass mit dem Aufruf der Datei Ihre IP-Adresse an Google Inc. übertragen wird. Lesen Sie also ggfs. vor Anklicken die Datenschutzinformationen.

Die folgende Uraufführung mit Ada Rave, Luciano Pagliarini, Joe Fonda und Peter Perfido führt diesen Ansatz musikalisch fort und verankert ihn in der Gegenwart. Den Abschluss des Abends bildet der Film „Step Across the Border“, mit dem Gitarristen Fred Frith im Zentrum, der Roadmovie, improvisierte Musik und filmische Improvisation aufeinander bezieht und damit das Zusammenspiel von Klang, Bild und Wahrnehmung thematisiert.

Der Donnerstag im Garellyhaus rückt intermediale Ansätze weiter in den Vordergrund. Eine audiovisuelle Performance von Christof Thewes und Volker Schütz verbindet Klangereignisse mit visuellen Prozessen, die aus demselben Signal gespeist werden. Anschließend schlägt das Swinging Berserks Quartett eine Brücke zwischen freier Improvisation und erweiterten Ensembleformen. Ein Podiumsgespräch widmet sich der Rolle regionaler Initiativen als kreative Plattformen für die freie Szene und verortet das Festival auch kulturpolitisch. Mit dem Trio JR3 folgt ein konzentrierter musikalischer Abschluss, der in einem gemeinsamen Tutti mit weiteren Festivalmusikern mündet und den Gedanken kollektiver Improvisation nochmals aufgreift.

Am Freitag und Samstag konzentriert sich das Programm im Sektor Heimat auf unterschiedliche Spielarten zeitgenössischer improvisierter Musik. Die Konzerte reichen von kleineren Triobesetzungen bis zu erweiterten Quartett- und Gruppenformaten. Dabei stehen nicht stilistische Abgrenzungen im Vordergrund, sondern individuelle Zugänge zu freier Form, Klangorganisation und Interaktion. Das Spektrum reicht von strukturell offenen Trioarbeiten über komplexe Ensemblekonstellationen bis hin zu Projekten, die Einflüsse aus Neuer Musik, Jazz und experimenteller Rockästhetik integrieren. Parallel dazu entsteht während der Festivaltage Live-Actionpainting von Jorgo Schäfer, das den improvisatorischen Prozess visuell begleitet und die Musik in Echtzeit in Zeichnung und Malerei übersetzt.

Der Epilog am Sonntagvormittag im Café Terminus öffnet das Festival bewusst. Jam-Sessions mit Festivalmusikern und ein Abschlusskonzert der Workshopband setzen auf Austausch, Begegnung und gemeinsames Musizieren. Der begleitende FreeJazz-Workshop, der von Freitag bis Sonntag stattfindet und von Saxophonistin Ada Rave geleitet wird, ergänzt das Festival um eine praxisorientierte Ebene und richtet sich sowohl an Einsteiger als auch an fortgeschrittene Musiker.

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© 1997 – today | ISSN 2751-4099

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