Berlin, 31. Juli 2024 – Die Deutsche Jazzunion informiert über die geplante Rundfunkreform und deren drohende Auswirkungen auf Jazz und improvisierte Musik in Deutschland. Mit der im Herbst 2023 vorgestellten ARD-Rundfunkreform sollen nach dem aktuellen ARD Radiofestival die Abendstrecken der Kulturwellen zusammengelegt werden. Die Deutsche Jazzunion hat daraufhin ein Infoblatt veröffentlicht, das über alle bisherigen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Jazz und improvisierte Musik informiert sowie aktualisierte Forderungen darstellt.
Im Mai 2024 kündigte die ARD den Aufbau der digitalen Plattform ARD Jazz an, vergleichbar mit ARD Klassik. Aktuell sollen die Inhalte durch die Jazzredaktionen der Rundfunkanstalten konzipiert werden. Es bleibt jedoch unklar, ob ARD Jazz eine reine Mediathek des stark gekürzten linearen Angebots oder eigene, journalistisch fundierte und musikalisch breit aufgestellte digitale Formate bieten wird.
Es besteht die Gefahr, dass die Abbildung der regionalen und musikalischen Vielfalt verloren geht und somit ein wichtiger Raum für pluralistische Bildung wegfällt.
Die Deutsche Jazzunion fordert daher von den Rundfunkanstalten:
- Keine Kürzung des Jazzbudgets, einschließlich der Produktions- und Mitschnittbudgets bei den Landesanstalten.
- Erhalt der Programmvielfalt bei der Transformation vom Linearen ins Digitale.
- Entwicklung eigener, journalistisch fundierter und die Breite der Musik abbildender digitaler Formate.
- Abbildung regionaler und musikalischer Vielfalt.
- Langfristige Sicherung journalistischer Fachexpertise innerhalb aller Sendeanstalten.
- Erhalt der rundfunkeigenen Big Bands.
Die Strukturen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die pluralistischen Stimmen und damit auch die Vielfalt unserer Musik, dürfen nicht weiter gekürzt werden.
Zur Unterstreichung der Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für Jazz und improvisierte Musik in Deutschland startet die Deutsche Jazzunion eine Social Media Kampagne. In den kommenden Wochen werden Statements namhafter Jazzmusiker veröffentlicht.
Weitere Informationen zum Infoblatt, den Forderungen und der Kampagne sind auf https://www.deutsche-jazzunion.de/kein-rundfunk-ohne-jazz/ zu finden.
Über die Deutsche Jazzunion: Seit 1973 tritt die Deutsche Jazzunion als Berufs- und Interessenvertretung auf Bundesebene für die Belange der professionellen Jazzszene in Deutschland ein. Zu den zentralen Zielen gehören eine verbesserte Präsenz und Wahrnehmung des Jazz in Deutschland sowie eine funktionsfähige Infrastruktur, in der Musiker leben, arbeiten und kreativ sein können. Weitere Informationen unter www.deutsche-jazzunion.de.