art.ist Wiesbaden ab September im neuen Domizil Walkmühle

Im September 2022 lädt art.ist Wiesbaden zum Grand Opening ein. Die Walkmühle wurde über eine längere Zeit saniert und wird nun zur Heimat für vielfältige kulturelle Angebote: Konzerte mit Jazz und improvisierter Musik, Elektronisches, Sprechperformance, neue Kompositionen, Begegnungskonzerte, Liederabende und Workshops. Alles das, was die Kooperative
New Jazz über die Jahre in zahlreichen Wiesbadener Kulturstätten verstreut aufgeführt hat, fließt jetzt zusammen im art.ist, als neuem Konzertraum in der Walkmühle. Auch für die Kooperative New Jazz e.V. Wiesbaden endet damit nach 35 Jahren Programmgestaltung im Exil ohne feste Spielstätte die Zeit des Nomadentums in eigenen Räumlichkeiten.

Von 16. – 25. September 2022 findet ein hochkarätig besetztes Eröffnungsprogramm statt, mit einem Höhepunkt, gleich zu Beginn: dem Trio des britischen Pianisten Alexander Hawkins.

art.ist reloaded – das Eröffnungsprogramm

Freitag, 16.09.2022
19:00 Uhr: Grand Opening – Festakt / Reden / Apero
20:00 Uhr Konzert

Anschließend Open End mit Essen / Trinken / Feierlaune

Alexander Hawkins Trio

Alexander Hawkins: Piano
Neil Charles: Bass
Stephen Davis: Drums

Der Londoner Alexander Hawkins ist Autodidakt und hat sich einen Platz in der vordersten Reihe der europäischen Pianisten erspielt. In seinem langjährigen Trio spielt er vor allem eigene Kompositionen. Die Bandchemie ist großartig, und Konzerte der drei haben immer etwas Magisches. Hawkins wurde von All About Jazz 2010 als Musiker des Jahres nominiert. The Guardian wählte „All There, Ever Out“ zu den besten Alben des Jahres 2012. Hawkins ist in Wiesbaden kein Unbekannter, er spielte schon bei Just Music und im Marleen. Wir freuen uns sehr, dass ein alter Freund im neuen art.ist in der Walkmühle das Eröffnungskonzert spielt!
Umrandet wird das Konzert von festlicher Eröffnung und Feierlaune.

Eintritt: 14€ / 9€ / 7€

__________________________________________

Samstag, 17.09.2022, 20:00 Uhr

Augst/Carl/Fischer: Hugo Ball-Lieder
Oliver Augst: Stimme
Rüdiger Carl: Plattenspieler
Jörg Fischer: Schlagzeug

Das Trio geht vom Klang der Wörter, vom offenen Charakter der Texte Balls aus, setzt mit beweglichen und wendigen kompositorischen Gestaltungsverfahren und gelenkter Improvisation an. Charakter und Formverlauf eines Gesangs/Lied-Fragments sind grob festgelegt, werden im einzelnen durch Spontaneität und Entscheidungsfreiheit überprüft und variiert, präzisiert.


Musik der Betriebssysteme:
Jaap Blonk: Stimme
Dirk Marwedel: erweitertes Sax
Michael Vorfeld: Glühlampen

Seit langem arbeiten Blonk, Marwedel und Vorfeld mit Vorliebe über Grenzen von Disziplinen und Materialien hinweg. Sie holen musikalisch aus, um auf dem Gelände der Performance einzuschlagen, destillieren feine Klanggewebe aus einer Lichtinstallation, entfalten das musikalische Potential von Steinen und Alltagsgegenständen oder komprimieren Sprache zu einem explosiven Granulat der Phoneme. Schon optisch ein Ereignis, fördern sie so Klänge zutage, deren Schönheit allgegenwärtig und zutiefst verborgen zugleich ist.

Eintritt: 14€ / 9€ / 7€

__________________________________________

Sonntag, 18.09.2022, 19:00 Uhr
Liz Kosack Solo & Andrea Parkins Solo

Liz Kosack - Photo: Schindelbeck
Liz Kosack – Photo: Schindelbeck


Liz Kosack (Synthesizer)
Die aus den USA stammende und in Berlin lebende Musikerin und Maskenmacherin Liz Kosack lotet in ihrer Musik die Grenzen des Ausdruckspotentials von Keyboards und Synthesizern aus. Sowohl als Solistin als auch in Kollaboration mit Musiker:innen der internationalen Improvisationsszene arbeitet sie im Spektrum von zeitgenössischer Keyboard-Musik, Improvisation und performativen, musikalischen Interventionen. Sie tritt bei all ihren Konzerten in selbstgefertigten abstrakten, kreatürlichen Masken auf, um eingeübte Muster von Identität und Individualität zu hinterfragen. Für ihre musikalischen Grenzgänge wurde sie 2019 mit dem SWR-Jazzpreis ausgezeichnet.


Andrea Parkins (Akkordeon, Synthesizer, Electronics)
Andrea Parkins ist US-amerikanische Klangkünstlerin und Improvisationsmusikerin und lebt in Berlin. Ihre Performances sind einzigartig und zeigen ihre Nähe zu bildender Kunst und Film. Als Musikerin arbeitete sie in den 1990er Jahren in der Downtown-Szene New York mit zahlreichen Kolleg:innen (z.B. John Zorn) und ist auf vielen CDs vertreten.
In Wiesbaden hatte sie schon vor Jahren mit dem Ellery Eskelin Trio bei Just Music gespielt. Dort überraschte sie mit außergewöhnlichem Sounds! Parkins fragmentiert als Akkordeonistin das traditionelle Vokabular des Instruments und dehnt dieses mit Hilfe elektronischer Techniken und digitalem Sampling in ungeahnte Bereiche aus.

Eintritt: 14€ / 9€ / 7€

__________________________________________

Mittwoch, 21.09.2022, 20:00 Uhr

ensmble proton Bern:
spielt Stücke von Arturo Corrales / Steffen Krebber / Oxana Omelchuk / Hannes Seidl
Gegenbewegung versus Gegenbewegung. Kritischer Intellekt und Experiment versus wütende Rebellion und Entfesselung. Zeitgenössische Musik versus Rock’n’Roll. Die äußere Form der beiden Musikkulturen ist grundverschieden. Doch in ihrem Wesen findet sich eine enge Verwandtschaft: der glühende Wunsch die Welt zu ändern, sich den geltenden gesellschaftlichen Mechanismen zu entziehen, in Opposition zum Establishment zu treten ist ihnen gemeinsam. Bei der zeitgenössischen Musik geschieht dies (zu oft) in akademischen Zirkeln, vor handverlesenem Publikum, in pointiertem intellektuellen Diskurs. Neidvoll blicken ihre Anhänger auf die Wucht des rebellierenden Rock’n’Roll. Wie gern würde man sich an dessen Feuer entzünden, von seiner Wut hinweggefegt werden. Ach, doch bloß nicht die intellektuelle Qualität des eigenen Tuns gefährden ;-)

Joerg Fischer - Photo: Schindelbeck
Joerg Fischer – Photo: Schindelbeck


Sizzle Club:
Johannes Schmitz: E-Gitarre
Uli Böttcher: Elektronik
Jörg Fischer: Schlagzeug

Uli Böttcher und Jörg Fischer, beide Mitglieder der Wiesbadener Kooperative New Jazz, betreiben seit einigen Jahren Sizzle Club als semi-ad hoc Band mit einer Vorliebe für leisen und lauten Impro-Lärm. Mit Johannes Schmitz verfolgt das Trio den konzeptuellen Ansatz, in der Improvisation texturell an avantgardistischen Post-Punk und die krautig-komplexe Musik Captain Beefhearts anzuknüpfen.

Eintritt: 14€ / 9€ / 7€

__________________________________________

Donnerstag, 22.09.2022, 20:00 Uhr

Blablabor

Reto Friedmann: Komposition & Sprachperformance
Annette Schmucki: Komposition & Sprachperformance

Gesprungene Schildkrötenpanzer aus den altchinesischen Orakeln dienten Blablabor als Anleitung für das Schreiben und Komponieren der Motetten «Erzeugung von Sprüngen». Entstanden ist durch dieses Verfahren eine Sprache, die an ihrer eigenen Melodie zerbricht. Schmucki und Friedmann sitzen an einem Tisch auf der Bühne. Sie sprechen Orakeltexte und führen diese aus, indem sie die Geräte dem Ausgang des Orakels entsprechend manipulieren. Aber auch die neu eröffnete Walkmühle wird zum Gegenstand des Orakels…


__________________________________________

Freitag, 23.09.2022, 20:00 Uhr

Uwe Oberg - Photo: Schindelbeck
Uwe Oberg – Photo: Schindelbeck

Kooperative meets Impakt Köln

Marlies Debacker – Piano, Hohner Pianet
Etienne Nillesen – prepared snare drum
Jonas Gerigk – Kontrabass
Salim Javaid – Saxophon
Leonhard Huhn – Saxophon
Andreas Nordhheim – Kornett
Uwe Oberg – Piano
Ulrich Phillipp – Kontrabass
Silvia Sauer – Stimme
Wolfgang Schliemann – Schlagzeug

Impakt (Improvisation & aktuelle Musik Köln) ist ein Kollektiv junger Musiker aus Köln, deren Schnittmenge die frei improvisierte Musik ist. Musik, die aus der stilistischen und klanglichen Vielfalt der heutigen Zeit erwächst; Musik, die sich in einem spontanen und konstruktiven Umgang miteinander widerspiegelt. Die illustre Delegation von Impakt trifft sich mit den Vertretern von art.ist zum musikalischen Austausch in verschiedenen Besetzungen.



__________________________________________

Samstag, 24.09.2022, 10:00-13:00 Uhr

Workshop: Klangkrachduo (Klangkunst zum Mitmachen)

Erwin Stache: Klangkunst & Objekte
Henry Schneider: Klangkunst & Objekte

Hast du Töne?!
Erwin Stache und Henry Schneider sind leidenschaftliche Klangsucher und Entdecker. Bevor sie in ihrem Konzert „endlich endlos atmen“ zu erleben sind, laden sie Neugierige jeden Alters ein, im offenen Labor schon eine Auswahl ihrer Instrumente selbst auszuprobieren. Da gibt es ‚alte‘ akustische Instrumente wie die Nagelgeige und ’neue‘ Selbstgebaute wie das Scherengitter. Es darf geforscht werden: Wie sind diese Instrumente gebaut, welche Klänge kann ich ihnen entlocken, wieso ändert sich beim Trampolinspringen der elektronische Klang, und und und…

Kinder 5 €, Erwachsene 10 €, Familienticket: 1 / 2 Erwachsene mit bis zu 2 Kindern 14 € / 20 €

__________________________________________

Sonntag, 25.09.2022, 16:00 Uhr

Klangkrachduo (MusikTheater)

Erwin Stache: Klangkunst & Objekte
Henry Schneider: Klangkunst & Objekte

Erwin Stache und Henry Schneider entwickeln seit den 1990er Jahren gemeinsame Projekte zwischen Klangkunst und szenischen Konzerten. Erwin Stache ist Musiker, Komponist, Klangkünstler und Objektebauer. Seine Installationen verbinden Klang und Musik mit bildkünstlerischen Elementen. Henry Schneider ist Bratschist, Spezialist für alte Musikinstrumente und Intendant der „Stelzenfestspiele Bei Reuth“, ein internationales Festival für experimentelle Formen von klassischer Musik, Weltmusik und Jazz.
Musikheater mit alten und neu gebauten Instrumenten vorgetragen mit Tiefgründigkeit und Humor – auch für jüngere Zuschauer*innen geeignet!

Eintritt: 14€ / 9€ / 7€

__________________________________________

Dienstag, 27.09.2022, 20:00 Uhr

Improvisohrium – Offene Bühne für freie Improvisationart.ist

Improvisohrium – Offene Bühne für Improvisation, das monatliche Kleinod im Programm der KOOPERATIVE: Hier treffen sich vom absolute beginner bis zum alten Hasen auf dem Feld der Improvisation Alle, die Lust aufs gemeinsame Improvisieren haben, um in so konzentrierter wie entspannter Atmosphäre den Sprung ins Unerhörte zu wagen.

19:30 Uhr für interessierte Spieler, 20:00 Uhr fürs Publikum

Eintritt frei

__________________________________________

Freitag, 30.09.2022, 20:00 Uhr

Ingo Deul: The rebirth of (an) artistart.ist

Silvia Sauer – Stimme
Uwe Oberg – Klavier
Uli Phillipp – Kontrabass
Ingo Deul – Schlagzeug
Aleksandra Ścibor – Tanz

Die interdisziplinäre Performance The Rebirth of (an) artist beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte der Spielstätte art.ist in der Walkmühle Wiesbaden und ist die persönlich künstlerische Ver- und Erarbeitung dieser Phase des Komponisten und Musikers Ingo Deul. Sie erzählt auf spielerisch abstrakte Weise die Geschichte der Geburt eines Ortes, der mit viel Mühe, Geduld und Vorstellungskraft ins Leben gerufen wurde und damit auch eine neue Phase im Leben seiner Schöpfer einleitet. Die Verbindung zwischen Publikum und Performer wird hierbei aufgelöst, da beide sich jeweils in der Rolle des Betrachters und des Betrachteten befinden und in fein verwobenen Strukturen als eine vielschichtige Einheit fungieren. 

Eintritt: 14€ / 9€ / 7€

Blick nach vorn – am 29. Oktober: Ensemble X feat. Phil Minton!

Phil Minton – Photo: Schindelbeck

| art.ist Wiesbaden
| Eröffnungsprogramm 2. Halbjahr 2022 (PDF)

1 Gedanke zu „art.ist Wiesbaden ab September im neuen Domizil Walkmühle“

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner