Albert Mangelsdorff ist gestorben

Der Jazzposaunist Albert Mangelsdorff ist am 25.07.2005 in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main im Alter von 76 Jahren gestorben.

Albert Mangeldorff - Foto von Frank Schindelbeck

Albert Mangelsdorff hatte bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg, zunächst als Gitarrist, seine Karriere als Jazzmusiker begonnen. Sehr schnell wechselte er zur Posaune und wurde im nächsten halben Jahrhundert zu einem der stilbildenden Meister dieses Instrumentes.

Im Verlauf seiner Karriere wurder er nicht nur zu einer Schlüsselfigur des Deutschen Jazz, sondern es gelang ihm auch durch Auftritte in den Vereinigten Staaten, u.a. beim berühmten Newport Jazzfestival, international bekannt und anerkannt zu werden. 

Berühmt wurde die von ihm zur Perfektion gebrachten Spielart, zum geblasen Ton auf der Posaune in das Instrument hineinzusingen, was durch die zusätzlich enstehenden Obertöne Akkorde, also mehrstimmiges Spiel ermöglichte.

Mangelsdorff spielte mit unzähligen deutschen und internationalen Musikern, von den frühen Quartetten mit Heinz Sauer über Duo Aufnahmen mit Lee Konitz oder Don Cherry, bis hin zu Free-Jazz mit Peter Brötzmann und Pierre Favre.

Mitte der 70er Jahre war Albert Mangelsdorff Gründungsmitglied des über 25 Jahren existierenden United Jazz + Rock Ensemble. Hier spielte er u.a. mit Volker Kriegel, Barbara Thompson, Eberhard Weber und auch Wolfgang Dauner. Mit Wolfgang Dauner verband ihn eine jahrzehntelange Freundschaft und Zusammenarbeit, die herausragende Konzerte und Platteneinspielungen in Duo-Formation und im Mangelsdorff-Dauner Quintett hervorbrachte.

Neben seiner Arbeit in den verschiedensten Formationen hat Mangelsdorff seit Ende der 60er Jahre immer wieder Solokonzerte gegeben und auch Platten eingespielt. Viele dieser Aufnahmen sind derzeit nur im Antiquariat erhältlich, die bei Mood Records erschienene CD „Purity“ ist noch im Handel.

In den letzten Jahren wurde Albert Mangelsdorff vielfach geehrt. So wurde ihm von seiner Heimatstadt Frankfurt die Goethe-Plakette verliehen, er war Träger des Bundesverdienstkreuzes, der Deutsche Jazzpreis wurde nach ihm benannt und er war zeitweilig Leiter des Berliner Jazzfestes.

(fs)

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