Die 48. Internationale Jazzwoche Burghausen (21. – 26. März 2017) ist mit dem 9. Europäischen Nachwuchs-Jazzpreis am 21. März 2017 gestartet: Gewonnen hat das Filippo Vignato Trio. Die Künstler kommen aus Italien, Frankreich und Ungarn. Die Entscheidung ist der Jury, bestehend aus Prof. Joe Viera und den Musik-Journalisten Roland Spiegel, Ralf Dombrowski sowie Reinhard Köchl, nicht leicht gefallen, da „alle sehr nahe beieinander gelegen sind“. Insgesamt fünf Bands von 74 hatten es in das Finale im ausverkauften Burghauser Stadtsaal geschafft. Den 2. Platz errang The Bass Tubation aus Darmstadt, auf Rang drei kam Fazer aus München. Das Filippo Vignato Trio erhält neben einem Preisgeld von 5.000 Euro die Ehre, die 48. Internationale Jazzwoche Burghausen vor Joss Stone am 22. März 2017 in der Burghauser Wackerhalle vor großem Publikum offiziell zu eröffnen. Der zweite Platz ist mit 3.000 Euro und der dritte Platz mit 1.000 Euro dotiert. Auch einen Preis für den besten Solokünstler hat die Stadt Burghausen 2017 ausgelobt: Matthias Lindermayr von der bayerischen Formation Fazer hat für sein Spiel auf der Trompete den Solistenpreis erhalten.
Die Jury überzeugte schließlich die „unglaubliche Energie“ der Gewinner-Band. Das Filippo Vignato Trio mit Filippo Vignato an der Posaune, Attila Gyarfas am Schlagzeug und Yannick Lestra am Bass habe faszinierende Gestaltungsmacht und eine unglaubliche Kraft gezeigt. „Früher hat man diese Art der Musik psychedelisch genannt“, sagte Juror Ralf Dombrowski in der Begründung der Jury. Die Musiker lernten sich beim Studium in Paris kennen. Einflüsse aus dem Elektrobereich machen das Klangbild des Trios so besonders. Im Herbst 2016 erschien ihr erstes Album mit dem Titel „Plastic Breath“.
Auch das Jury-Urteil über die Zweitplatzierten, The Bass Tubation, fiel eindeutig aus: „Die Formation ist eine Ansammlung aus Geschichtenerzählern. Sie sind instrumentale Meister, die Storys in Töne packen.“ Fazer überraschte Jury und Publikum mit der „spannenden Kombination“ aus zwei Schlagzeugen, Trompete, Gitarre und Bass. Hier hätten sogar die Pausen überrascht und final überzeugt. Neben den drei Gewinner-Bands standen das Antoine Spranger Quartett und das trio de lucs, beide aus Mannheim, im Finale des Nachwuchs-Jazzpreises. Insgesamt ein musikalisch „aufregender“ Abend mit fünf „ausgezeichneten“ und aufstrebenden Nachwuchsbands, von denen noch zu hören sein wird.