Das Forum Freie Musik Karlsruhe (FFMK)präsentiert beim nunmehr 7.Karlsruher Festival für improvisierte Musik 2018 an vier Tagen, vom 5. bis 8. April 2018, improvisierte Musik jenseits gängiger Sparten im Schnittfeld von neuer Musik, zeitgenössischem Jazz, Elektronischer Musik und Performance. Eingeladen wurden sowohl GastmusikerInnen aus dem In- und Ausland als auch improvisierende MusikerInnen aus Karlsruhe. Der Festivalsonntag ist dann wieder lokalen Gruppen des FFMK gewidmet. Am Samstagnachmittag finden unter der Leitung der interdisziplinären Künstlerin Renate Schweizer und der erfahrenen Pädagogin und Musikerin Andrea Singelmann 2 Workshops für Kinder statt.Außerdem wird in den Räumen der Orgelfabrik begleitend zum Festival wieder eine Ausstellung mit Gemälden und Objekten von Bildenden Künstlern des FFMK präsentiert.
Am Donnerstag, 5.April, beginnt das Festival traditionell mit der Vernissage der Ausstellung, worauf das Duo mit der Klangperformerin und Sängerin Silvia Sauer und Perkussionist Wolfgang Schliemann den Konzert-Reigen eröffnet. Das Duo spannt mit Stimme und Trommel und hohem Reibungsgewinn den Bogen von primitivster Archaik bis zu elaboriertester Klangfinesse.Beide sind in der Wiesbadener“ARTist“-Szene aktiv, zu der das FFMK langjährige Kooperationskontakte pflegt.
Zum zweiten Programmpunkt des Abends hat das FFMK mit Juan A. Romero und Patrick Borgeat zwei Laptop-Musiker der Karlsruher Elektronikformation „Benoit and the Mandelbrots“ eingeladen, die sich 2009 am IMWI (Institut für Musikwissenschaft und Musikinformatik) der Karlsruher Musikhochschule kennengelernt haben und seither an ihren Laptops elektronische Klänge zwischen Ambient, Noise, Drones und Avantgarde in Echtzeit programmieren, wobei auch der Raum miteinbezogen wird.
Am Freitag, 6.April, gestalten drei Formationen den Konzertabend:
Zunächst trifft der Kölner Saxofonist Georg Wissel im Duo auf den ebenfalls in Köln lebenden Elektroniker, Sounddesigner und Synthesizer-Spezialisten Joker Nies. Ein Klanglabor der besonderen Art. Danach folgt mit „emißatett“ akustische Klangartistik vom Feinsten. Das Köln-Berliner Quintett musiziert zwischen Geräusch, Melodie, Jazz und neuer Musik. Schließlich wird das in Berlin lebende Duo „RRR“ zu erleben sein. Die amerikanische Synthesizer-Spielerin und Performerin Liz Kosack und der norwegischen E- Bassisten Dan Peter Sundland beschreiben ihre Musikdarbietungen so: Schatten und Licht, Klang und Stille, Synthesizer und E-Bass, Masken und Anzüge.
Am Samstagabend 7.April betritt das FFMK Neuland: Die Konzerte finden nicht in der Orgelfabrik statt, sondern in der benachbarten evangelischen Stadtkirche in Durlach. Beginnen wird das Berliner Trio „OBLIQ“ mit Pierre Borel (Saxofon), Derek Shirley (Bass, Synthesizer) und Hannes Lingens (Perkussion und Objekte). OBLIQ richtet die Aufmerksamkeit auf feine Nuancen, scheinbar nebensächliche Details, die unter mikroskopischer Betrachtung lebendig werden. Beim nächsten Programmpunkt wird auch die Kirchenorgel der Stadtkirche mit einbezogen: Die Karlsruher Formation „rrr“ besteht aus der Sängerin Rita Huber-Süss, Trompeter Roland Spieth und Rüdiger Blank an der Kirchenorgel. Dieses Trio zeichnet eine Musik mit ordnenden Strukturen und hervorbrechenden Linien, so dass sich in der Konzentration auf den Moment auch meditative Klangräume entwickeln. Den Abend beschließt „moscow by heart“ mit Misha Feigin (Gitarre, Stimme, Texte), Johannes Frisch(Kontrabass) und Helmut Bieler-Wendt (Violine). Feigins Texte werden mit experimentellen Spielweisen der freien Improvisation verknüpft. Handfeste Folklore, imaginäre Klassik, zeitgenössischer Jazz und neue Musik ergeben dabei eine höchst spannende Symbiose.
Der Festivalsonntag 8.April steht dann ganz im Zeichen der lokalen Szene: 9 Formationen aus dem Umkreis des FFMK werden von 16 Uhr an in drei Abschnitten bis in die Abendstunden das vielfältige Spektrum improvisierter Musik in Karlsruhe und Umgebung präsentieren.