Die New Yorker Musikerin Mary Halvorson kuratiert die diesjährige 31. Ausgabe des Festivals „music unlimited“ im österreichischen Wels. Die Konzerte finden an verschiedenen Schauplätzen statt: Hauptquartier und Festivalzentrum bleibt der Alte Schl8hof, weitere Spielstätten sind das Minoritenkloster, der Kornspeicher und das Medienkulturhaus.
Die Gitarristin Halvorson landete kürzlich beim amerikanischen Jazzmagazin „Downbeat“ gleich in vier verschiedenen Kategorien auf Platz eins der berühmten jährlichen „Polls“ (Guitar, Rising Star–Jazz Artist, Rising Star–Jazz Group und Rising Star–Composer) und auch sonst läuft’s gut: vor wenigen Tagen erst konnte sie im New Yorker „Village Vanguard“ ihr aktuelles Oktett – unter anderen mit Ingrid Laubrock – in einer Residency präsentieren.
Mary Halvorson übertitelt die 31. Ausgabe des Welser unlimited-Festivals mit „Ribbons of Euphoria“, ein Zitat aus einem Song von Jimi Hendrix, den Sie als einen ihrer Haupteinflüsse nennt. Dass sie hier die „Ribbons“ als Gitarrensaiten versteht, darf interpretiert werden.
Das Programm bringt den unlimited-typischen Mix diverser Stile auf die Bühnen: An die 40 Musikerinnen und Musiker aus aller Welt und aus unterschiedlichen Szenen spielen während des dreitägigen Festivals bei insgesamt 17 Konzerten vom 10. bis 12 November.
Mary Halvorson bietet in ihrem Programm – erwartungsgemäß – einen kleinen gitarristischen Schwerpunkt. Aus Jazz, Rock und improvisierter Musik kommen die MusikerInnen frei und grenzenlos aufeinander zu. Die Rede ist von Liberty Ellman, Susan Alcorn, Charlie Looker, Brandon Seabrook, John Dieterich, Dominic Landolt, Mira Lu Kovacs, Manfred Engelmayr und Martin Siewert.
Europäische und amerikanische Projekte wechseln sich ab und ergänzen einander: die slowenische Pianistin Kaja Draksler spielt mit der portugiesischen Trompeterin Susana Santos Silva; das Schweizer Trio Heinz Herbert und die österreichische Band Schmieds Puls stehen auf der Bühne, und die amerikanischen Bands Illegal Crowns (mit dem Trompeter Taylor Ho Bynum), Stephan Crump’s Band Rhombal (mit dem Saxophonisten Ellery Eskelin) und Tomas Fujiwaras Sextett (unter anderem mit dem Trompeter Ralph Alessi und dem Schlagzeuger Tom Rainey) treten auf.
Einige Projekte gehören eher zum experimentellen Bereich, wie beispielsweise jene der österreichischen Formation Radian; andere kommen verspielt folkig-weltmusikalisch daher, wie bei den New Yorkern von Seaven Teares und der österreichisch-iranischen Formation Gabbeh.
Der Schlagzeuger Brian Chase und der ursprünglich aus Wels stammende Musiker Manfred Engelmayr (Bulbul) präsentieren ihre aktuellen Solo-Projekte. Schließlich wird der letztmalige Kurator des unlimited-Festivals, Saxophonist Christof Kurzmann, gemeinsam mit der schwedischen Saxophonistin Anna Högberg in Erscheinung treten.