Sie ist nicht nur die aktuelle Kathrin-Preis-Trägerin, jetzt wurde Luise Volkmann auch das Kölner Jazz-Stipendium der Horst und Gretl Will Stiftung zugesprochen.
Luise Volkmann studierte Jazzsaxophon und Flöte in Leipzig und Paris und absolvierte ihren Master in Jazz-Komposition und Musikwissenschaft an der Hochschule Köln. Ihre aktuellen Arbeiten spielen sich im Bereich des zeitgenössischen Jazz, der Komposition, sowie der Freien Improvisation ab. Als Komponistin war sie 2016 Artist in Residence im Cité Internationale des Arts de Paris. Sie ist seit 2014 Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. 2017 veröffentlichte sie ihr Début Album mit Été Large, dass von „Die Zeit“ unter die besten Alben 2017 gewählt wurde. 2019 folgte Album Nummer zwei mit dem Trio „Autochrom“ und im Herbst 2020 nahm sie mit Été Large das Album „When the birds upraise their choir“ auf. Ihre Kompositionen wurden das erste Mal 2017 bei der Edition Leduc publiziert. 2019 fertigte Luise eine Auftragskomposition für das Bauhaus-Jubiläum an. 2020 gewann sie eine Kompositionsresidenz in Montepulciano, Italien sowie den Kathrin Lemke gewidmeten Kathrin-Preis. Luise Volkmann lebt und arbeitet in Köln.
Und auch die Jury des Horst und Gretl Will-Stipendiums zeigte sich beeindruckt und sprach Luise Volkmann das Förderstipendium im Bereich Jazz/Improvisierte Musik zu.
Aus der Jury-Begründung:
Luise Volkmanns musikalische und organisatorische Aktivitäten sind von beeindruckender Weiträumigkeit. Sie arbeitet parallel in mehreren Ensembles, deren Gründung auf ihre Initiative zurückgeht. Mit jeder dieser Formationen verfolgt sie ganz eigene Wege. Ihre enorme Kreativität als Komponistin hat die Jury nachhaltig beeindruckt und überrascht, zumal ihre Musik bei aller zu Grunde liegenden Konstruktivität und sorgfältigen Planung nie die Vitalität und energetische Intensität vermissen lässt, die den raffinierten zeitgenössischen Jazz von der zeitgenössischen E-Musik unterscheidet. Nach ihrer eigenen Formulierung interessiert sie „die Etablierung einer emanzipiert genuinen Jazzkompositionsweise“; auf diesem Weg ist sie bereits vielversprechend weit gekommen. Sie fügt ihre Musik aus unterschiedlichen Idiomatiken des Zeitgenössischen und lässt stets auf gesellschaftliche und geschichtliche Vorgänge gerichtete Denkweisen erkennen. Ihre Musik ist bei aller Fülle der enthaltenen Nebengedanken von großer Präzision und zeugt zugleich von einem zugespitzten Bewusstsein, das die konfliktreiche soziale Geschichte des Jazz stets im Sinn behält“.
| Luise Volkmann
| Horst und Gretl Will Stiftung