Photo: Schindelbeck
Der mit 50.000.-CHF dotierte Kulturpreis der renommierten Schweizer Bürgi-Willlert-Stiftung in Bern geht 2016 an den Schlagzeuger und Hackbrettspieler Gilbert Paeffgen und den Bassisten Bänz Oester.
Der in Würzburg geborene Gilbert Paeffgen lebt seit rund 30 Jahren in der Schweiz.
Er hat sich in dieser Zeit als vielseitiger und herausragender Instrumentalist und als unermüdlicher Initiator von ausgefallenen und eigenständigen Projekten einen Namen gemacht.
Auf meta records erschienen 2007 das Album „The story of Major Tom, Hasler-Paeffgen-Audédat“, 2008 das Album „Stolp, Gilbert Paeffgen Trio“ und im September 2015 sein jüngstes Album zusammen mit Susanna Dill „13 Episodes lumineux et enjoués“: ein Duo mit Hackbrett und Akkordeon. „X99“ mit dem Gilbert Paeffgen Trio bei Nagel Heyer Records.
Bänz Oester (2. v. links) mit Rainmakers / Photo: Schindelbeck
Bänz Oester, Jahrgang 1966, lernte das klassische Kontrabassspiel am Konservatorium Bern bei Bela Szedlak und Jazz bei Peter Frei an der Swiss Jazz School Bern. Auf seine Bassbegleitung stützen sich viele Musiker verlassen wie Pierre Favre, Dewey Redman, Joe Lovano, Michael Brecker, Ray Anderson, Arthur Blythe, Ellery Eskelin oder Chris Potter. Er zählt seit mehr als 20 Jahren zu den gefragtesten Bassisten der Schweiz.
Mit seinem aktuellsten Quartett «The Rainmakers» hat er im April ein live in Willisau 2014 eingespieltes Album heraus gebracht. Weiterhin arbeitet er im Duo mit dem Vokalisien Andreas Schaerer, dem Donat Fisch Quartett und solistisch.
Bänz Oester lehrt an der Basler Hochschule für Musik FHNW seit Oktober 2000. Ein ausführliches Porträt von ihm findet sich in der letztjährigen Publikation «Musiktraumzimmer» im Zusammenhang mit dem im Herbst 2014 eingeweihten Jazzcampus.
Die Preisverleihung fand am 24. Juni 2016 um 18 Uhr im Generationenhaus Bern statt.
Bürgi-Willert Kulturpreis
Seit 1992 richtet die Bürgi-Willert-Stiftung alle zwei Jahre einen Kulturpreis aus. Bislang ging der Preis jeweils an eine arrivierte Berner Künstlerpersönlichkeit, die einen Teil des Geldes an junge Kulturschaffende der gleichen Sparte weitergab. Ende 2015 hat der Stiftungsrat beschlossen, den Kulturpreis neu auszurichten.
Ab 2016 wird der Kulturpreis der Bürgi-Willert-Stiftung an Kulturschaffende verliehen, die zwischen 40 und 65 Jahre alt sind. Damit geht der Preis an Personen, die das Berner Kulturleben seit Jahren bereichern, die aber aufgrund ihres Alters in der Regel nicht mehr in den Genuss von Stipendien und Förderbeiträgen der öffentlichen Hand und anderer Stiftungen kommen. Die Bürgi-Willert-Stiftung anerkennt, unterstützt und fördert mit ihrer Neuausrichtung das kontinuierliche künstlerische Schaffen dieser Künstlerinnen und Künstler. Der Preis ist an keine Auflagen geknüpft. Die Aufteilung der Preissumme von CHF 50.000 auf mehrere Personen ist grundsätzlich möglich.