Jena: Martin Luther, Martin Luther King und die Musik 13.-15.11.2015

„Hier stehe ich und kann nicht anders!“

Von Martin Luther zu Martin Luther King, von Bach zu Jazz

Die kulturelle und politische Nachwirkung der Reformation im zivilen Ungehorsam

Luther / Luther King / Musik  - Tagung in JenaDie Evangelische Akademie Thüringen veranstaltet in Kooperation mit der Jazzmeile Thüringen und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen vom 13. bis 15. November eine Tagung zur „kulturellen und politische Nachwirkung der Reformation im zivilen Ungehorsam“. Sie spannt dabei den Bogen über den Reformator Martin Luther und den Bürgerrechtler Martin Luther King bis zum Jazz.

Martin Luther King bezog sich in seinem Engagement für die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA ausdrücklich auf seinen Namenspaten. Bei seinem Besuch in Berlin 1964 hat er darauf verwiesen, dass er in seinem aktiven gewaltfreien Widerstand genauso seinem Gewissen folge wie Martin Luther vor dem Reichstag in Worms. Der Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit – eine der wichtigen Traditionslinien der Reformation – ist über Jahrhunderte lebendig geblieben.

Was Bach für den frühen Protestantismus als musikalischer Ausdruck war, das war zu Martin Luther Kings Zeiten der Jazz als in Musik gegossener Ausdruck von Protest eines Teils der schwarzen Bevölkerung.

Musik war für den Protestantismus immer eine wichtige Ausdrucksform. Die Entdeckung der Individualität in der Reformation fand einen wesentlichen Ausdruck in der zu seiner Zeit revolutionären Musik Johann Sebastian Bachs.

Für die schwarze Protestbewegung war Jazz bedeutender Teil ihrer Kultur. Musiker wie Archie Shepp, Max Roach, Sonny Rollins oder Abbey Lincoln waren deren bewußt auftretende Vertreter. Aber auch eine Billie Holiday setzte mit ihrem Song „Strange Fruit“ bereits in den 1930er Jahren ein Zeichen und Nina Simone war sich nicht nur – wie praktisch alle schwarzen Jazzmusiker dieser Zeit – ihrer Diskriminierung schmerzlich bewusst sondern verarbeitete diese Problematik auch in einigen ihrer Songs.

Dem Thema spüren die Veranstalter in Vorträgen und Workshops nach (mit Dozenten, Journalisten, Politikern und Kirchenvertretern) und ergänzen sie musikalisch mit Konzerten. Herausragende Musiker wie Günter Sommer, Charles Gayle, William Parker und Hamid Drake sind unter anderem zu hören.

| Broschüre der Veranstaltung (PDF)

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