Photo: Schindelbeck
Der Bluesmusiker B.B. King ist tot. Er verstarb am 14. Mai 2015 im Alter von 89 Jahren in Las Vegas.
Das „B.B.“ in seinem Namen – eigentlich Riley B. King – stand für „Blues Boy“ und war von seinem Moderatorennamen bei einem Radiosender abgeleitet. Geboren wurde er am Mississippi Ufer, musikalisch prägten ihn als Kind der Gospel aber auch schon der Blues, dem er auf Schallplatten seiner Tante lauschte. King zog später nach Memphis, wo er seinen Verwandten, den Country Blues Sänger Bukka White traf. Er hatte dort seine ersten Auftritte als Bluesmusiker, und sollte dort später beim Gitarristen Robert Lockwood als Gitarrist entscheidende Fortschritte machen.
1949 bekam er dann seine eigene Radio Show beim Sender WDIA, 15 Minuten in denen er live spielte. 1949 nahm er seine erste Platte auf und den Durchbruch hatte King 1951, als eine Liveaufnahme des 3 O’Clock Blues die R&B Charts stürmte. Schon 1954 kam sein Song „Everyday I have the Blue“ heraus, verkaufte sich glänzend, im Laufe der Zeit über vier Millionen mal, und wurde zu einem Klassiker.
Es folgten viele Erfolge, die er auch über die Zeiten der abnehmenden Beliebtheit des Blues rettete, ohne sich dem aufkommenden Pop und Rock anbiedern zu müssen. Das Blues Revival, das ab Mitte der 1960er Jahre den Blues auch bei einem weißen Publikum wieder sehr populär machte, beförderte seine Karriere und diese Popularität führte ihn auch zu den großen Rockfestivals der damaligen Zeit. Sein größter Hit, „The Thrill Is Gone“ fiel in diesem Zeitabschnitt und er konnte sich damit weit oben in den Pop-Charts plazieren.
B.B. Kings Präsenz in der Musikszene bis in das nächste Jahrtausend – seine letzte Tour musste er 2014 aus gesundheitlichen Gründen abbrechen – hat sicherlich auch mit seiner unermüdlichen Livepräsenz zu tun. In seinen besten Jahren spielte er 200 bis 300 Konzerte pro Jahr und darunter waren öffentlichwirksame und musikalisch glänzende Auftritte. 1972 ein auch filmisch mitgeschnittener Auftritt im Gefängnis Sing Sing, im Vorprogramm des Boxkampfes zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier in Kinshasa, eine Aufnahme mit U2 und die Teilnahme an einer Tour mit der Band im Jahr 1989.
King wurde vielfach geehrt, natürlich in die Blues- und Rock Hall of Fame aufgenommen, schon 2008 wurde in seiner Heimatstadt Indianola ein B.B. King Museum eröffnet.
B.B. King war Bluesmusiker durch und durch, über seine Bebop-Jazzkollegen Parker und Gillespie soll er einmal gesagt haben: „was die machen, geht schlicht über meinen Horizont“.
PS: Der Autor konnte leider der „Lucilles“ erhaschen, die B.B. King Anfang der 1990er Jahre im Konzert ins Publikum warf. Die kleinen Metallnachbildungen seiner Gitarre, seiner musikalischen Braut, die ihn allerdings in 16 Versionen im Laufe der Jahre seiner Karriere begleitete.