SWR-Jazzpreis 2006 für den Trompeter Axel Dörner

Preisträgerkonzert am 30. August 2006 im Foyer des SWR-Landesfunkhauses Mainz 

Baden-Baden/Mainz. Der Trompeter Axel Dörner erhält in diesem Jahr den vom Land Rheinland-Pfalz und vom SWR gestifteten Jazzpreis. Dörner, der einstimmig gewählt wurde, konnte die siebenköpfige Jury vor allem durch seine enorme Vielseitigkeit überzeugen. „Kaum ein anderer Jazzmusiker Deutschlands“, so heißt es in der Jurybegründung, „ist in der Jazztradition ebenso präsent wie im Free Jazz oder in der neuen Elektronik“. Hervorgehoben wurde außerdem, „dass Dörner in jüngster Zeit mit einer zeitgemäßen Neudeutung des Gesamtwerks von Thelonious Monk hervorgetreten ist, die von  seiner Gruppe ,Die Enttäuschung‘ gemeinsam mit dem Pianisten Alexander von Schlippenbach auf einer Drei-CD-Box eingespielt wurde. Aber auch als kreativer Exponent der freien, experimentellen Improvisationsszene ist der in Berlin lebende Trompeter international anerkannt: So spielte 
Dörner bei den Donaueschinger Musiktagen 2005 sowohl in Ken Vandermark’s ,Territory Band‘ als auch im neuen Quartett des 
Japaners Otomo Yoshihide, dessen klangliche Strenge in die neue Musik hineinreicht. Der Ästhetik komponierter Musik ist  auch ,TOOT‘ verpflichtet, ein Trio mit dem Synthesizer-Spieler Thomas Lehn und dem Vokalisten Phil Minton, mit dem Dörner kürzlich eine weitere CD veröffentlicht hat.“

Mit diesem experimentellen, klangorientierten Trio wird der am 26. April 1964 in Köln geborene Trompeter auch beim Mainzer Preisträgerkonzert am 30. August 2006 im Foyer des SWR-Landesfunkhauses in Mainz auftreten. Die Vielseitigkeit Dörners spiegelt sich aber auch in diesem Konzertabend durch zwei sehr unterschiedliche Gruppierungen: denn in der ersten Hälfte spielt Dörner mit seinem an der Jazztradition orientierten Quartett „Die Enttäuschung“. 

Überreicht wird der Jazzpreis 2006 durch den Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur in  Rheinland-Pfalz, Professor Dr. E. Jürgen Zöllner. Der je zur Hälfte vom Land Rheinland-Pfalz und vom SWR finanzierte SWR-Jazzpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird 2006 zum 25. Mal vergeben. Die siebenköpfige Jury besteht aus Musikredakteuren des SWR (Reinhard Kager, H. Werner Wunderlich), Vertretern des Landes Rheinland-Pfalz (Alfons Moritz, Konrad Georgi), Aktivisten von Jazzinitiativen 
(Dominik Wagner) und Musikkritikern (Günther Huesmann, Harry Lachner). Nominiert waren in diesem Jahr erneut der Pianist 
Georg Graewe sowie dessen Kollegen Michael Wollny und Rainer Böhm. 

30. August 2006, 19.30 Uhr, SWR-Jazzpreis 2006 – Preisverleihung und Preisträgerkonzert
Foyer des SWR-Landesfunkhauses Mainz, 
Am Fort Gonsenheim 
139, 55122 Mainz, Eintritt frei

„Die Enttäuschung“
 Axel Dörner (tp), Rudi Mahall (bcl), Jan 
Roder (b), Uli Jennessen (dr)

„TOOT“
Axel Dörner (tp), Phil Minton (voc), Thomas Lehn
(synthesizer)

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