Frische Posaunenklänge aus Belgien, Mystisches aus Siebenbürgen, rasanter Gesang aus Frankreich: Die „Shortcut“-Ausgabe des Internationalen Jazzfestivals Münster führt unterschiedliche Klangwelten an einem Abend zusammen. Auftakt ist am Sonntag, 9. Januar 2022, um 18 Uhr im Theater Münster.
Veranstaltet wird die kurze und kraftvolle „Shortcut“-Ausgabe des Festivals, die sich jährlich mit der dreitägigen Ausgabe abwechselt, vom Kulturamt der Stadt Münster. Konzipiert hat den Abend der künstlerische Leiter Fritz Schmücker, der drei Ensembles mit Musikerinnen und Musikern aus sechs Ländern eingeladen hat.
Zentral für das Festival sind neben dem Fokus auf Entdeckungen und Europa vor allem Premieren. Dieses Mal sind alle Konzerte erstmals in Deutschland zu erleben. Zu Beginn weht eine frische Brise aus Belgien ins Große Haus: Bandleaderin und Komponistin Nabou Claerhout ist 27 Jahre alt, spielt seit ihrem neunten Lebensjahr Posaune und begeistert mit ihrem Quartett „N∆BOU“ aktuell die europäische Jazzszene. Die Liebe zu ihrem Instrument ist unüberhörbar. Ihr Spiel sei abenteuerlich, heißt es in einer Konzertkritik, fühle sich aber auch an wie ein Heimkommen. Lyrisch ist ihr Ton, chillig und groovy – und baut im Zusammenspiel mit ihrer Bassistin Trui Amerlinck, ihrem E-Gitarristen Roeland Celis und dem Drummer Mathias Vercammen durchaus Druck auf.
Ebenso energetisch, aber in einer ganz anderen Klangwelt unterwegs, ist das herausragende Trio mit dem britischen Saxofonisten John Surman, dem rumänischen Pianisten Lucian Ban und dem amerikanischen Bratschisten Mat Manieri – drei großen Improvisatoren, die nach der Konzertpremiere in Rumänien 2018 erstmals wieder für dieses Projekt zusammenkommen. Inspiriert von der kolossalen Sammlung rumänischer Volksmusik des Komponisten Béla Bártok nehmen sie das Publikum mit ins mystische Land Siebenbürgen. Ihre „Transylvanian Folk Songs“ transformieren die urtümlichen Melodien aus vergangenen Zeiten in kammermusikalischen Jazz. Als scheinen sie verwunschen, irrlichtern hier die Melodien des Trios, klagen, weinen, tanzen, feiern – und schaffen völlig neue Höreindrücke für Ohren, Hirn und Herz.
Im dritten Konzert spielt wieder eine Frau die Hauptrolle: Die Französin Camille Bertault lässt ihre Stimme zum Jazzinstrument werden – witzig, temperamentvoll und temporeich. „Beflügelt“ wird sie von David Helbock am Piano. Wenn solch ein außergewöhnliches Gesangstalent und ein solch aufregender Ausnahmepianist zusammenfinden, darf sich das Publikum auf ein spiel- und experimentierfreudiges Konzert freuen.
Der WDR Köln zeichnet die Konzerte auf.
Der Kartenvorverkauf startet ab Mittwoch, 1. Dezember, 10 Uhr, ausschließlich online über das Theater Münster unter www.theater-muenster.com.
| www.jazzfestival-muenster.de