Der Bad Homburger Klarinettist und Bandleader Reimer von Essen erhält den Hessischen Jazzpreis 2011. „Reimer von Essen geht seit vielen Jahren kompromisslos und jenseits der musikalischen Moden seinen Weg. Sein Wirken als Leiter der renommierten „Barrelhouse Jazzband“, als Klarinettist und Jazzvermittler hat ihm weit über die Grenzen Hessens hinaus Erfolg und Anerkennung zuteilwerden lassen“, sagte Hessens Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann zur Begründung der Entscheidung. Der 1940 in Hamburg geborene und seit seinem neunten Lebensjahr in Frankfurt am Main lebende Musiker hat sich dem frühen Jazz zwischen New Orleans und Swing verschrieben. In dieser Stilistik erkennt er auch heute noch großes kreatives Potential. Es zeichnet ihn aus, dass er auch in der Reminiszenz nach vorn blickt und mit dem Vokabular scheinbar vergangener Tage seine eigene künstlerische Aussage zu finden vermag. Reimer von Essen versteht den Jazz nie als eine Musik der Scheuklappen und ist sich bewusst, dass es über seine Vorlieben hinaus auch ganz andere Stilrichtungen geben muss. Der Hessische Jazzpreis 2011 gehe damit an einen Musiker, der seit vielen Jahrzehnten für den Jazz in Hessen wirkt. Er macht das unaufdringlich, mit öffentlich wirksamem Engagement, jedoch nie zum persönlichen Nutzen, sondern immer um der Musik und der Jazz-Szene willen. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung, über deren Vergabe eine unabhängige Jury entscheidet, wird im Rahmen des Hessischen Jazz-Podiums am 24. September 2011 im Konzertsaal des Instituts für Musik der Universität Kassel von Ministerin Eva Kühne-Hörmann übergeben.
Foto / Text Klaus Mümpfer