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Werckmeister (Wie)
6 September @ 20:00
Marlies Debacker – Clavichord / Markus Eichenberger – Klarinette / Carl Ludwig Hübsch – Tuba / Etienne Nillesen – Schnarrtrommel
1691 publizierte Andreas Werckmeister die Schrift „Musicalische Temperatur“ und läutete mit ihr das Zeitalter der wohltemperierten Stimmung in der europäischen Musik ein. Ob er das ganze Füllhorn an – sich mal potenzierenden, mal durchkreuzenden, von mikrotonal bis makrosonant changierenden – Stimmungen, die das nach ihm benannte Quartett virtuos erklingen lässt, zu schätzen imstande gewesen wäre, kann man bezweifeln.
In unserem Programm allerdings, das seit Jahrzehnten mit Genuss gegen musikalische Dogmen antönt, ist ein Konzert von Werckmeister längst überfällig, zumal die erste und seitdem fruchtbare Begegnung der Werckmeister-Keimzelle Eichenberger/Hübsch ebenda stattfand: 1994, bei der 6. Ausgabe des HumaNoise congress, ebenso ein ausgewiesener Ort und Hort der tausend Stimmungen.
(Einem Preisträgerkonzert bei der Kölner Jazzweek geschuldet springt für Philip Zoubek, der regulär am Moog Synthesizer Teil des Ensembles ist, die großartige Marlies Debacker am selten zu hörenden Clavichord ein. Andreas Werckmeister wäre es eine Freude gewesen.)