Zum Abschluss des Jazzme Festivals begeisterte David Helbocks Trio „Random Control“ in Eberbach.
David Helbock gehört zu den Musikern, die mich mit einem ersten Livekonzert sofort begeistert haben. Das war seinerzeit beim Jazzfestival in Saalfelden, als er mit Schlagzeuger Christian Lillinger 2013 das Eröffnungsprojekt bestritt. Ein Schlagzeug braucht er mit seinem seit Jahren eingespielten Trio „Random Control“ nicht. Mit den zwei Extrem-Multiinstrumentalisten, Andreas Broger an diversen Holzblasinstrumenten und Johannes Bär zuständig fürs Blech, war genug Rhythm’n’Groove in der Musik. Ganz davon abgesehen, dass Helbock selbst Perkussives beizusteuern wusste.
Das Programm des Trios war ein ausgezeichneter Abschluss für das diesjährige Jazzme-Festival, das alljährlich zwischen Neckargemünd und Eberbach im unteren Neckartal stattfindet. Im aktuellen Programm von „Random Control“ – und auch auf der aktuellen CD (erschienen auf ACT) – widmet sich das Trio mit begeisternder Spiellust Klassikern der Jazz-Piano-Kultur im Jazz, in ganz eigensinnigen und mitreissenden Interpretationen. Von einer halsbrecherischen Version von Chick Coreas „Spain“ bis zum abschließenden, berührenden „Utviklingssang“ von Carla Bley, und dazwischen Miles Davis, Ellington und andere Klassiker der Jazzgeschichte.
Paul Desmonds „Take Five“ war ein Paradebeispiel für das Herangehen von „Random Control“ an die Jazztastandards: das Thema natürlich deutlich erkennbar aber mit abgedrehter Rhythmik und Harmonik, skurrilen Einwürfen der Solisten, und einer Interpretation im besten Sinne macht das Trio daraus sein eigenes Ding. Die zahlreich aufgelaufene Zuhörerschar war begeistert und kitzelte zwei Zugaben heraus.
| Random Control bei der IG-Jazz in Mannheim, 2014