Der diesjährige Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg kommt aus Göppingen und heißt Alexander „Sandi“ Kuhn. Das gab Staatssekretär Jürgen Walter am 25. Februar 2013 in Stuttgart bekannt. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung verliehen, die verbunden mit einem Preisträgerkonzert vor der Sommerpause stattfinden soll.
„Der Jazzpreis Baden-Württemberg ist zu einem Markenzeichen für die musikalische Nachwuchsförderung geworden, das auch bundesweit beachtet wird und Modellcharakter hat. Die Anziehungskraft der Auszeichnung ist knapp drei Jahrzehnte nach der erstmaligen Vergabe ungebrochen“, erklärte der Staatssekretär. Dies zeigten das öffentliche Interesse und die stets gut besuchten Preisträgerkonzerte.
„Sandi Kuhn ist ein technisch brillanter Saxophonist, der mit harmonisch orientierter, energiegeladener Spielweise und ausgereifter Musikalität überzeugt. Seine Kompositionen sind kleine Meisterwerke, die er für seine eigenen Formationen schreibt. Ihm ist daher der baden-württembergische Jazzpreis des Jahres 2013 zuzusprechen“, erklärte Prof. Bernd Konrad als Vorsitzender die Entscheidung der Jury.
Informationen zum Preisträger
Alexander Kuhn wurde am 5. Februar 1981 in Schwäbisch Gmünd geboren und begann im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierspielen. Mit zwölf Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für das Saxophon und nahm ersten Unterricht.
Nach dem Abitur in Göppingen studierte Alexander „Sandi“ Kuhn zunächst Englisch und Politikwissenschaft an der Universität Tübingen. Während dieser Zeit nutzte er die Möglichkeit, zwei Semester lang am Berklee College of Music in Boston das Fach Jazz zu belegen. Anschließend folgte das Studium der Jazz- und Popularmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, das er 2010 mit dem Bachelor abschloss.
Ein Jahr zuvor hatte der diesjährige Jazzpreisträger seine erste Band KuhnStoff gegründet. Die im 2011 erschienene CD „Being Different“ wurde von dem Magazin JazzThing als „viel versprechendes Debüt“ bezeichnet. Das Jazzpodium schrieb, dass es „den Hörer von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann zieht“. Seit wenigen Wochen ist nun auch sein zweites Album „The Ambiguity of Light“ auf dem Markt. Es wurde von der neuformierten Sandi Kuhn Group aufgenommen, einer Band, die sich aus sechs zum Teil internationalen Musikerinnen und Musikern zusammensetzt.
Als Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) studierte der heute 32-jährige von 2011 bis 2012 am renommierten Queens College in New York unter anderem bei Antonio Hart, John Ellis und Michael Mossman. Zum Abschluss gab es dort den Master of Arts.
Der Jazzpreis Baden-Württemberg wird in diesem Jahr zum 29. Mal verliehen. Erhalten können ihn Nachwuchsmusikerinnen und -musiker, die in Baden-Würt-temberg leben oder durch ihre künstlerische Arbeit eine enge Beziehung zum Land haben. Der unabhängigen Jury gehören neben Bernd Konrad weitere ausgewiesene Jazz-Kenner an. Dabei handelt es sich um Gudrun Endress, Frieder Berlin, Johannes Frisch, Günther Huesmann, Herbert Lindenberger, Frederic Rabold, Friedhelm Schulz und Thomas Siffling.
Zu den nominierten Künstlerinnen und Künstlern in der diesjährigen Jury-Sitzung zählten neben dem späteren Preisträger in alphabetischer Reihenfolge: Tobias Becker, Barbara Bürkle, Volker Engelberth, Johannes Lauer, Alexandra Lehmler, Pascal Niggenkemper und Daniel Prandl.
Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre waren Gee Hye Lee (Piano/2012), Anne Czichowsky (Gesang/2011), Rainer Böhm (Piano/2010), Axel Kühn (Bass/2009), Bodek Janke (Schlagzeug/2008), Kristjan Randalu (Piano/2007), Torsten Krill (Schlagzeug/2006), Thomas Siffling (Trompete/2005), Jo Ambros (Gitarre/2004), Frank Kroll (Saxophon/2003).