Nikolas Neuser wurde auf der Mitgliederversammlung der berufs- und fachpolitischen Interessenvereinigung am 04. November 2017 in Berlin in das Amt gewählt. Der Berliner Trompeter tritt damit die Nachfolge des Saxophonisten und Komponisten Gebhard Ullmann an, der den Vorsitz seit 2013 innehatte. Stellvertretender Vorsitzender bleibt Felix Falk, hauptamtlicher Geschäftsführer ist weiterhin Urs Johnen.
Nikolaus Neuser wurde 1972 geboren und lebt in Berlin. Er ist ausübender Künstler und Musikpädagoge. Von 2013 bis 2016 war er Vorsitzender der IG Jazz Berlin sowie Mitglied im Sprecherkreis der Koalition der Freien Szene Berlin. Neuser studierte an der Folkwang-Hochschule in Essen Trompete bei Uli Beckerhoff. Sein Interesse gilt vor allem Grenzbereichen zwischen Jazz, freier Improvisation und transdisziplinären Projekten.
„Ich danke den Mitgliedern für ihr Vertrauen und freue mich sehr auf die neue Aufgabe,“ sagte Neuser nach der Wahl zum Vorsitzenden. „Wenn wir wollen, dass Kunst mehr ist, als ein reines Accessoire einer bürgerlichen Gesellschaft, dann müssen wir ihre gesellschaftliche Bedeutung zeigen. Nur mit Kunst gelangt man zu Kultur, nur mit Kultur zu Identität und nur damit zu Werten und Normen in einer Gesellschaft. Improvisation und Jazz in ihrer ganzen Vielfalt haben dabei ein besonderes, zeitgemäßes Potential. Als Vorsitzender der UDJ möchte ich mich dafür einsetzen, dass sich dieses unter angemessenen Bedingung entfalten kann.“
Sein Vorgänger Gebhard Ullmann trat nach vier Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als Vorsitzender zurück. „Ich nehme meinen runden Geburtstag als Anlass, den Weg für eine Nachfolge freizumachen und mich wieder verstärkt musikalischen Projekten zu widmen,“ erklärte Ullmann. „In den vergangenen Jahren konnten wir vieles für die Jazzmusikerinnen und -musiker in Deutschland erreichen. Meilensteine waren die Jazzstudie, die Erhöhung der Bundesmittel für Jazzförderung wie für den Spielstättenprogrammpreis APPLAUS und den Musikfonds als Bundesfonds für zeitgenössische Musik.“ Zu den Erfolgen der letzten Jahre zählt Ullmann auch Aktivitäten der UDJ wie das Jazzforum und der Albert-Mangelsdorff-Preis. Zuletzt habe sich ein stärkeres politisches Bewusstsein für den Jazz entwickelt. „Auch in der Politik wächst das Verständnis dafür, wie wichtig Jazz und alle Formen von Improvisation für unsere Gesellschaft sind“, sagte Ullmann. „Wir dürfen jetzt aber nicht nachlassen, um dieses Verständnis weiter zu fördern!“
Die Union Deutscher Jazzmusiker wurde 1973 von renommierten Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene ins Leben gerufen und versteht sich seither als Sprachrohr der Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker in Deutschland. Weitere Informationen: www.u-d-j.de.