Ein Leben mit Höhen und Tiefen hat er hinter sich. Drogen und Alkohol sowie die Überwindung der Sucht, Millionenerfolge und kommerzielle Flops zeichneten den Weg von Ginger Baker. In der Gruppe Cream, als deren Kopf er gemeinsam mit Jack Bruce und Eric Clapton den Rock von starren Strukturen befreite sowie als Schlagzeuger, der Rock, Jazz und Afrika in seinen Percussionspatterns zusammenfasste ist er noch heute Legende. Ginger Baker wird an diesem 19. August 70 Jahre alt.
Begonnen hatte seine Laufbahn als Nachfolger von Charlie Watts in Alexis Korner´s Blues Incorporated. 1963 pflegte er sein von Louis Bellson und Gene Krupa beeinflusstes Schlagzeugspiel in der Graham Bond Organisation bevor er 1966 mit Bruce und Clapton das erfolgreiche Trio „Cream“ gründete. Gut 20 Jahre bewunderten die Fans Ginger Baker in Neuwied bei einem mitreißenden Konzert mit dem ebenfalls legendären Jonas Hellborg.
Zuvor war Baker nach Afrika übersiedelt, eröffnete ein Studio, eine Agentur und einen Nachtclub. Eingängigen Pop-Rock kultivierte er in der Baker Gurvitz Army. In den 80er Jahren zog er sich nach Italien zurück, ließ sich später in Denver (USA) nieder und pflegte anschließend sein Hobby Polo wiederum in Afrika. 1994 kam es zu einem bemerkenswerten Zusammenspiel mit dem Gitarristen Bill Frisell und dem Bassisten Charlie Haden, 2005 in London zu einer kurzen Wiederbegegnung mit Bruce und Clapton.
Die Liebe zur polyrhythmischen, afrikanischen Trommelkunst bestimmte stets Bakers Spiel. Zwei Bass-Dums standen neben Toms und kleinen Trommeln. Die Felle wertete Ginger Baker immer höher als die metallenen Becken, auch wenn er manchmal bis zu acht auf vier Ständer steckte.
Text / Foto: Klaus Mümpfer