Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik vergeben

ZKM und SWR-Experimentalstudio geben Preisträger bekannt

Karlsruhe. Die Preisträger des erstmals vom ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und dem Experimentalstudio des Südwestrundfunks (SWR) in Freiburg vergebenen Giga-Hertz-Preises für elektronische Musik stehen fest: Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält der englische Komponist Jonathan Harvey (geb. 1939) für sein umfangreiches Lebenswerk an der Schnittstelle zwischen Elektronik und Instrumentalmusik. Die vier mit je 8.000 Euro dotierten Produktionspreise erhalten der französische Komponist Mark Andre (geb. 1964), Daniel Mayer (geb. 1967) aus Österreich, Flo Menezes (geb. 1962) aus Brasilien und der in Köln lebende Zypriote Vassos Nicolaou (geb. 1971). Der „Giga-Hertz-Preis“ ist mit einer Preissumme von 47.000 Euro der weltweit höchstdotierte Preis für elektronische Musik. Die Produktionspreise sind Realisationsstipendien, mit denen die Künstler ihre eingereichten Projekte am ZKM Institut für Musik und Akustik beziehungsweise am Experimentalstudio für akustische Kunst e.V. Freiburg verwirklichen können.

Vergeben wurde der Preis von einer siebenköpfigen, international besetzten Fachjury. Ihr gehörten an: Pierre Boulez, Peter Weibel (ZKM), Wolfgang Rihm, Armin Köhler (SWR), Ludger Brümmer, Horacio Vaggione und Detlef Heusinger (Experimentalstudio). Der Leiter des Experimentalstudios, Detelf Heusinger zum Engagement des Komponisten Pierre Boulez beim Giga-Hertz-Preis: „Dass Pierre Boulez zum ersten Mal in seinem Leben als Juror an einem Kompositionswettbewerb teilnahm, ist sicherlich nicht nur der jahrzehntelangen Verbindung mit dem Experimentalstudio für akustische Kunst des SWR zu verdanken, sondern signalisiert auch sein Bestreben, die elektroakustische und live-elektronische Musik aus ihrem Schattendasein im Musikbetriebs zu befreien.“ Die Preisverleihung an die Künstler findet am 24. November, 20 Uhr, im ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe statt. Schirmherr der Veranstaltung ist Ministerpräsident Günther Oettinger.

Der Preis ist dem Andenken des weltberühmten Physikers Heinrich Hertz (1857–1894) gewidmet, der Ende des 19. Jahrhunderts an der Karlsruher Technischen Universität lehrte und dort die elektromagnetischen Wellen entdeckte. Um dem Fokus des „Giga-Hertz-Preises“ gerecht zu werden, richtete sich der Wettbewerb ausschließlich an Komponisten mit Arbeiten im Bereich der elektronischen und akusmatischen Musik.

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