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HumaNoise Congress #36 (Wie)
19 September @ 20:00 – 21 September @ 20:00
Lina Allemano– Trompete (CDN)
Elisa Arciniegas Pinilla– Viola & Stimme (CO/F)
Marina Cyrino – Flöten (BR)
Philipp Eden – Piano (CH)
Anna Größbrink – Kontrabass (D)
Dirk Marwedel – Erweitertes Saxophone (D)
Veronika Mayer – Elektronik (A)
Guilherme Rodrigues – Violoncello (P)
Wolfgang Schliemann – Perkussion (D)
Leon Senger – Schlagzeug (D)
Improvisierte Musik, wie sie der HumaNoise congress vorstellt, knüpft an die alte menschliche Tradition gemeinsamen Musizierens an, in der die spontane Erfindung neuer Klänge in ständiger Wechselbeziehung mit dem wachen, offenen Ohr steht. Genaues Hören erst kann bewirken, dass jeder Klang, jeder Ton, jedes Geräusch als akustisches Ereignis wahr- und als musikalisches Material ernstgenommen wird.
Improvisierte Musik unterscheidet sich von anderer Musik dadurch, dass sie nicht nur unwiederholbar ist, sondern auch sein will. Verklungenes wird zwar erinnert, aber eben nicht festgehalten, Bekanntes zwar respektiert, aber eben nicht reproduziert.
Ein wesentliches Kontinuum des HumaNoise congress besteht darin, dass hier statt der Präsentation bereits bestehender Ensembles ad-hoc-Besetzungen im Mittelpunkt stehen, deren Musik von der vielfältigen, durchaus unterschiedlichen Improvisationserfahrung der Spielerinnen ebenso sehr lebt wie von der Frische, Spannung und Überraschung erster Begegnungen.
Daher klingt auch kein HumaNoise congress wie ein anderer oder auch nur ähnlich, nicht allein, weil dies in der Natur der Unwiederholbarkeit liegt, sondern weil die individuellen Eigenheiten der Teilnehmenden – jeweils drei Wiesbadener und sieben wechselnde Gäste – dafür garantieren.
Internationalität ist schon immer ein Kennzeichen des HumaNoise congress und ein weiteres Indiz für das grenzüberschreitende und vielsprachige Wesen Improvisierter Musik.
So versteht sich der HumaNoise congress dann auch folgerichtig als Teil eines internationalen Netzwerks von Musikern, das – immer weitergesponnen – zu immer neuen Begegnungen führt, wohl weil die Herausforderung nicht im Gleichen, sondern im Anderen gesucht wird.
Dieses Andere lässt sich vor unterschiedlichen biografischen wie künstlerischen Hintergründen finden: aus Süd- und Nordamerika, Mittel- und Südeuropa stammen die diesjährigen Teilnehmenden, von den 1950ern bis in die 2000er spannen sich ihre Geburtsjahre; musikalisch-künstlerisch reichen ihre Selbstverortungen von der bekennenden Improvisatorin über hybride Identitäten als Interpreten und/oder Komponistinnen bis zum Klangkünstler an der offenen Grenze zu den bildenden Künsten.
An drei Abenden wird ein abwechslungsreiches Konzertprogramm zu hören sein, das Formationen unterschiedlicher Instrumentierung und Größe – vom Duo bis zum Tutti – umfasst. Am Samstag und Sonntag bieten von 15 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zusätzlich öffentliche Proben Einblicke in den spannenden Entstehungsprozess frei improvisierter Musik jenseits des konzertanten Rahmens.
Alles in allem: ein Festival „unikater Musik in Echtzeit, intensiv und flüchtig wie die besten Momente im Leben“.Der Name sagt’s: hier befinden sich drei in langen Jahren traumwandlerisch aufeinander eingespielte und im Kosmos der Klänge vielfältig erfahrene Musikonauten auf einer mit weiter Perspektive angelegten Expedition. Eigens für dieses Unterfangen geschriebene Kompositionen geben als Koordinaten dabei eine Richtung an. Wohin sie führen, bleibt im freien Flug der Improvisation zugleich offen und entwickelt sich erst im so konzentrierten wie feinsinnig humorvollen Zusammenspiel der Crew. Die Arbeitsformel des Trios in den Worten des Kapitäns: „Kompositionen – Kommunikation – gefährliche Manöver“.